Schuldenprävention

Schulden entstehen mit jeder unbezahlten Rechnung. Problematisch wird es jedoch erst, wenn die eigenen Einnahmen nicht mehr ausreichen, um fristgerecht zu zahlen. Die Schuldenprävention verfolgt das Ziel, dem Entstehen von Schulden vorzubeugen. Die Grundlagen hierfür liegen in einem verantwortungsvollen Umgang mit seinen Finanzen und einem bewussten Konsumverhalten.

Was ist Schuldenprävention?

Laut Definition steht die Schuldenprävention dafür, Schulden zu vermeiden. Dies kann von Verbrauchern nur umgesetzt werden, wenn ein bewusster Umgang mit Geld vorherrscht und ausreichend Kenntnisse über Methoden der Finanzplanung und Finanzkontrolle vorhanden sind.

Bei der Schuldenprävention liegt die Aufgabe in der Sensibilisierung der Verbraucher für die Thematik. Wichtig ist dabei die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Viele Menschen messen materiellen Dingen einen hohen Stellenwert bei und können ihr Kaufverhalten nur schwer unter Kontrolle bringen. Die Werbung liefert ausreichend Impulse für eine gesteigerte Kaufmotivation, die häufig in keinerlei Verhältnis zu den erzielten Einkünften steht.

Wichtig: Wer Schulden vermeiden möchte, muss die Ursachen kennen, welche sie entstehen lassen.

Diesen muss selbstverständlich nicht immer falsches Konsumverhalten zugrunde liegen. Auch Erkrankungen oder Arbeitslosigkeit sind mögliche Ursachen neben einigen weiteren.

Schuldnerberatungsstellen zählen die Schuldenprävention zu ihren Aufgaben und bieten vielfältige Aufklärungs- und Beratungsangebote an.

Wie schützt man sich vor Schulden?

Eine erfolgreiche Schuldenprävention setzt den richtigen Umgang mit Geld und das Fällen bewusster Entscheidungen voraus.

Folgende Maßnahmen helfen, keine Schulden entstehen zu lassen:

  • Ermittlung der monatlichen Fixkosten für Miete, Heizung, Internet etc.
  • Budget für monatliche Ausgaben festlegen
  • Ausgaben genau überdenken
  • Budget bei jeder Anschaffung im Blick behalten
  • Bargeldzahlungen verhelfen zu einem bewussteren Umgang mit Geld
  • Ratenzahlungen wenn möglich vermeiden und lieber vorab den Betrag für das Benötigte sparen
  • Sparziele setzen, wöchentlich, monatlich und jährlich
  • Sparsummen am Monatsanfang zur Seite legen und unangetastet lassen.
  • Haushaltsbuch führen

Beim bewussten Umgang mit seinen Finanzen hilft die 50-30-20-Regel. 50 Prozent des Budgets werden für wichtige Ausgaben wie Miete, Strom und Lebensmittel zurückgelegt. 20 Prozent dienen als Sparbetrag und 30 Prozent dürfen für ein gutes Lebensgefühl investiert werden.                                        

Wie kann man Schulden vermeiden?

Der achtsame Umgang mit seinen Finanzen hilft dabei, dass Schulden gar nicht erst entstehen. Im Alltag gilt es beispielsweise, Situationen zu umgehen, welche dazu verleiden, unbedacht zum Portemonnaie oder zur EC-Karte zu greifen.

Folgende Tipps helfen dabei, bewusst mit seinen Finanzen umzugehen und letztlich Schulden zu vermeiden:

  • Wer mit knurrendem Magen einkaufen geht, kauft erfahrungsgemäß mehr ein, als tatsächlich gebraucht wird. Hilfreich ist stattdessen ein bewusster Einkauf. Die einzelnen Mahlzeiten lassen sich vorab planen. Die benötigten Zutaten werden auf einer Einkaufsliste notiert. So wird automatisch weniger und bewusster eingekauft.
  • Vor dem Gang zur Supermarkt-Kasse lohnt ein Blick in den Einkaufswagen. Wer sich dabei die Frage stellt, ob alles Nötige vorhanden ist und ob sich unnötige Dinge im Wagen befinden, kann nochmals gezielt schauen, wo er vielleicht Geld einsparen kann, indem die Produkte zurück ins Regal wandern.
  • Sparen bei den täglichen Einkäufen gelingt, wenn zunächst die Vorräte aus Küchenschrank und Tiefkühltruhe aufgebraucht werden.
  • Steht die Bezahlung einer größeren Rechnung an, sollte dies nicht aufgeschoben werden.
  • Wer von einem spontanen Kaufreiz übermannt wird, sollte diesen zunächst hinterfragen und ggf. das Geschäft verlassen. Oft klingt der Wunsch bereits nach kurzer Zeit wieder ab. Bei der Frage, ob der Kauf wirklich notwendig ist, merken viele Verbraucher schnell, dass dies nicht der Fall ist.
  • Der Online-Kauf ist der größte Killer erfolgreicher Schuldenprävention. Mit nur einem Klick lassen sich auch große Anschaffungen machen. Die angebotene Ratenzahlung ist ein weiterer Kaufanreiz. Schulden in beachtlicher Höhe entstehen so beinahe unbemerkt. Durch das Löschen der Apps oder Plattformen wird der Anreiz deutlich abgeschwächt.

Tipp: Bei unüberlegten Spontankäufen kann es zunächst helfen kurz innezuhalten und sich die Frage zu stellen, ob man sich die Anschaffung wirklich leisten kann und möchte und was schlimmstenfalls passiert, wenn vom Kauf abgesehen wird.